Aktuelles
HV 2023 der Frauen– und Müttergemeinschaft Appenzell
Am Dienstag, 7. Februar hat in der Aula Gringel in Appenzell die Hauptversammlung der Frauen- und Müttergemeinschaft (FMG) stattgefunden – nach Corona zum ersten Mal wieder im normalen Rahmen. Frühlingshaft lindengrün dekorierte Tische mit einem Präsent begrüssten die Frauen.
Luzia Koch freute sich sehr, ihre erste Hauptversammlung als FMG-Präsidentin vor voll besetzten Rängen durchführen zu dürfen. Sie folgte im letzten Mai auf Daniela Zwingli, welche den Verein viele Jahre geleitet hatte. Zügig und ohne Anzeichen von Nervosität führte Koch durch die Traktanden.
Den Auftakt machten die kleinen Geräteturnerinnen. Flink und gut einstudiert hüpften und sprangen sie über die Matten. Zusammen mit den grösseren Turnerinnen boten sie dann auch am Reck bereits atemberaubende Kunststücke. Bevor es zum wohlverdienten Zvieri ging, forderten die Turnerinnen das Publikum zu einer lebhaften Mitmachrunde auf. Und alle machten fröhlich mit. Wenn auch ohne Hüpfen schwenkten doch allesamt die hocherhobenen Arme im Takt der mitreissenden Musik. Dann wurde bereits der Znacht serviert, die Teller mit Kartoffelsalat und Fleischkäse fanden im Nu den Weg auf die Tische. Als Service-Equipe fungierten dieses Jahr die Steinegger Frauen. Beim gemütlichen Essen beratschlagte man über die gestellte Schätzfrage, die da lautete: Wie viele Betreuungsstunden des Entlastungsdienstes wurden in den letzten zehn Jahren geleistet? Die Zahlen konnten fast nicht abenteuerlich hoch genug sein, zeigte die Auflösung doch sage und schreibe 24725 Stunden! Jeder Tipp kostete einen Franken. Somit konnte Ida Koster im Namen des Vereins Entlastungsdienst ein schöner Betrag übergeben werden.
Marianne Oberndorfer neu im Vorstand
Die Hauptversammlung ging rasch über die Bühne. Bea Koller-Manser, Präsidentin der Famidea (Familien, Ideen und Appenzell), berichtete über all die Aktivitäten, die der Verein organisiert und durchgeführt hatte. Da gab es zum Beispiel Vorträge, Bastelanlässe, Besuche bei der Feuerwehr und vieles mehr. Bilder auf der grossen Leinwand bewiesen, dass das Angebotene gut genutzt wurde und viel Freude machte. Im von Luzia Koch vorgetragenen Jahresbericht der FMG wurden die verschiedenen Anlässe des letzten Vereinsjahres hervorgehoben. Die Präsidentin rief dazu auf, auch im neuen Jahr die von der FMG angebotenen Anlässe fleissig zu besuchen und meinte, dass vielleicht noch weitere Jassfreudige gewonnen werden könnten – auch Männer seien herzlich willkommen.
Fast alle Mitglieder stellten sich für ein weiteres Jahr in ihrem Amt zur Verfügung und wurden einstimmig wiedergewählt. Für Maria Dörig konnte Marianne Oberndorfer als neues Vorstandsmitglied gewonnen werden. Die geprüften Rechnungen wurden gutgeheissen und der Mitgliederbeitrag bei 20 Franken belassen.
Ein abschliessender Höhepunkt war die Nietenverlosung mit zwei tollen Preisen. Luzia Inauen amtete als Glücksfee und brachte bei dieser Gelegenheit beste Grüsse von der Kronbergbahn mit – somit werden die zwanzig Gewinnerinnen dieser grosszügig gesponserten Berg- und Talfahrt-Gutscheine einen herrlichen Ausflug machen können.
Hackbrett und Bilderschau
Der unterhaltende Teil des Abends war bis dahin geheim gehalten worden und endlich ging der Vorhang auf. Christa Kölbener vom Fleckenmoos betrat in der Tracht die Bühne und eröffnete mit feinen Hackbrettklängen.
Und schon ging die Reise durch «öses schö Lendli» los. D’Schiebeleh-Monika zeigte auf der grossen Leinwand Fotoaufnahmen von Land und Leuten beider Appenzell. Im Jahresverlauf waren die einzigartige Appenzeller Landschaft ebenso Thema wie das mit Herzblut gelebte Brauchtum. Untermalt war die Bilderschau mit passender Musik wie Zäuerli und löpfigen Stöckli, aber auch mit Originalton. So begleitete «öses Gloggeglüüt vom Moritz» die Trachtenfrauen beim Fronleichnam, was da und dort ein Auge gerührt glitzern liess. Aber natürlich gab es auch einiges zu lachen, zum Beispiel beim kleinen Sennebüebli, das selbstvergessen versucht, die Fliegen auf seinem Arm zu fangen. Nachdem man dann «gmuused, tummt ond veschluuched» hat, kommt bereits wieder der Winter, wo die Hauptgasse weihnächtlich glänzt. Die Silvesterchläuse im Ausserrhodischen bildeten mystisch den Abschluss dieser Bilderreise durch «öses schö Lendli».
Mitsingende Zuhörerinnen
Christa Kölbener verzauberte das Publikum mit ihrem Hackbrett in der Pause zwischen Frühling und Sommer und ebenso am Schluss noch einmal. Und das virtuos nicht nur mit traditionellen Klängen, wie sie erklärte. Abgerundet wurde der Abend mit der Einladung, zusammen zum Hackbrettspiel mitzusingen. Heimelig tönte es «me hend e schös Lendli» und «gang rüef de Bruune». Und weil es so wunderschön klang, wurde aus dem Publikum sogar herzhaft «zaured». «Da hett ez richtig waul tue hiecht», sagte eine Frau und verschwand mit ihrem gewonnenen Zopf aus der Tombola in die eiskalte Nacht.